Einzelnestlinge
in Schnatterplatz!!! 31.08.2014 22:39von Munia maja • | 396 Beiträge | 779 Punkte
Hallo an alle,
ich wollte mal von Eurer Erfahrung wissen, wie es bei Euch läuft, wenn ein Zuchtpaar nur einen einzelnen Jungvogel im Nest hat?
Ich habe das in den letzten Jahren hin und wieder erlebt und habe so das Gefühl, dass diese Vögel oft sehr schlecht aufgezogen werden. Zweimal kamen diese Jungvögel extrem früh aus dem Nest (einmal mit 18 Tagen, einmal schon mit 14 Tagen) - auch das Zurücksetzen half nichts, die Vögelchen hüpften immer wieder heraus. Ein anderer Jungvogel wurde dann nach zwei bis drei Tagen noch lebend hinausbefördert - ich konnte ihn retten, indem ich ihn zweimal wieder ins Nest setzte und die Altvögel ihn dann doch ordentlich versorgten. Heute habe ich nun in einem Nest einen ca. 4-5 Tage alten toten Jungvogel entdeckt, der anscheinend nicht mehr gefüttert wurde. Die Vögel hatten das Nest vor 2 Tagen aufgegeben.
Meine Theorie ist, dass bei Einzelvögeln der Fütterungstrieb nicht stark genug angeregt wird, weil nur ein Schnäbelchen sperrt - was meint Ihr dazu...?
MfG,
Steffi
Jeder Mensch, der an der Schöpfung und ihrer Schönheit Freude empfindet, ist gegen jeden Zweifel an ihrem Sinn gefeit. (Konrad Lorenz)
RE: Einzelnestlinge
in Schnatterplatz!!! 31.08.2014 23:00von ottmar • | 303 Beiträge | 425 Punkte
Hallo Steffi,
kann Deine Beobachtung bestätigen.
Nur ein Jungvogel im Nest bedeutet nichts gutes für die Aufzucht. Ich habe festgestellt, dass das Zuchtpaar mit nur einem Jungvogel nicht ausgelastet ist und kommt sofort wieder in Brutstimmung und vernachlässigt damit den Jungvogel.
Und das frühe aus dem Nest hüpfen, macht das Junge nur weil es Hunger hat.
Habe gerade 2 Beispiele wo es positiv ausgegangen ist, bei den Dybowski-Tropfenastrilden und bei den großen Kubafinken. Beide Jungvogel sind nach 12 Tagen aus dem Nest, hatten kaum Federn und ich hätte keinen Cent drauf gewettet, das sie es schaffen, aber sie haben. Beide Paare haben gefüttert und gleichzeitig schon das zweite Gelege betreut.
Aber könnte auch einige Beispiele listen wo es negativ ausgegangen ist.
Zurücksetzen ins Nest funktioniert auch ab dem 12-14ten Tag nicht mehr. Zumindestens bei meinen Vögelchen nicht.
Ottmar
Hallo Steffi,
bei mir wurden von den Elsterchen einzelne Jungvögel bisher immer gut aufgezogen. Probleme gab es meist bei den Astrilden , da ist ein Jungvogel schwierig durchzubringen.
Nicht-Prachtfinken aller Art wie Braunrücken-Goldsperling., Kapsperling und Maronensperling machen da weniger Probleme, ebenso die Kleinen Kubafinken oder auch die Girlitze (Grauedelsänger).
Gruß
Wieland
RE: Einzelnestlinge
in Schnatterplatz!!! 01.09.2014 17:52von Munia maja • | 396 Beiträge | 779 Punkte
Hallo Ottmar,
(erst einmal: Herzlich willkommen - ich lese schon seit einigen Tagen Deine interessanten Posts...)
Vielen Dank für Deine Antwort. Also kommen sie bei Dir auch oft zu früh aus dem Nest... Auch ich hab den Eindruck, dass die Jungvögelchen einfach aus der Not aus dem Nest kommen und den Eltern "hinterherspringen", weil sie Hunger haben. Bisher hatten alle "Frühausflieger" (bzw. eher "Hopser) bei mir Glück - sie kamen durch, aber es war jedes Mal sehr aufregend, v.a. weil ich mir bzgl. der Unterkühlung Sorgen machte - sie kamen ja aufgrund ihres fehlenden Federkleids gar nicht mehr zurück ins Nest. Bisher zeigten bei mir aber alle Elterntiere keine übersteigerten neuen Brutambitionen, sondern fütterten nur nicht richtig. Bei dem jetzigen Jungvogel verlief am Anfang alles ganz normal: v.a. die Hennen zeigen mir ziemlich genau, wann der Schlupf war, weil sie dann relativ hektisch, schwanzschlagend fressen und schnell wieder ins Nest schlüpfen. Ich meinte auch, anfänglich noch Bettellaute zu hören, dann waren sie plötzlich vorbei - der Jungvogel war der Größe nach 4-5 Tage gefüttert worden, dann nicht mehr. Irgendwie fehlte den Eltern anscheinend der Reiz...
Hallo Wieland
auch Dir vielen Dank für Deine Antwort. Wie fest sitzen denn die Elsterchen im Nest? Und neigen sie zu Schachtelbruten?
Interessant, dass Finken anscheinend keine Probleme mit der Aufzucht von Einzelvögeln haben. Vielleicht spielt die Rachenzeichnung der Prachtfinken als Schlüsselreiz bei der Fütterung doch eine größere Rolle, als man bisher annahm - v.a. weil die Jungvögel ja meist in sehr dunklen Nestern aufgezogen werden. Ich glaube, dass die Elterntiere deswegen so schlecht füttern, weil sie zu wenig sperrende Rachen zu stopfen haben - als Schlüsselreize wirken der reflektierende (?) Rachen, die sich bewegende Zunge und das anfänglich doch sehr leise Fiepen der Jungvögel. Oder meint die "Natur" nur, dass ein einzelner Jungvogel die Mühe nicht lohnt...? Ähnliches kennt man z.B. aus der Zucht von Schweinen: eine Sau, die "nur" drei oder vier Embryonen in sich trägt, resorbiert meist die Früchte wieder und rauscht einige Wochen später nach...
MfG,
Steffi
Jeder Mensch, der an der Schöpfung und ihrer Schönheit Freude empfindet, ist gegen jeden Zweifel an ihrem Sinn gefeit. (Konrad Lorenz)
RE: Einzelnestlinge
in Schnatterplatz!!! 01.09.2014 20:54von Heinz-Willi • | 59 Beiträge | 152 Punkte
Hallo Steffi,
mit einem Jungvogel im Nest habe ich schon bei allen meinen Nonnenarten erlebt.Im Moment z.B.bei einem Paar Weißbrustnonnen.In so einem Fall lege ich zwei künstliche Eier dazu,wodurch die Altvögel bis zu einer Woche länger hudern.Das Futterangebot wird nur gering erhöht,damit die Altvögel nicht wieder in Brutstimmung kommen.
Gruß Heinz-Willi
RE: Einzelnestlinge
in Schnatterplatz!!! 02.09.2014 22:02von Munia maja • | 396 Beiträge | 779 Punkte
Hallo Heinz-Willi,
vielen Dank für Deinen Tipp - ist ein guter Trick. Bei der jetzigen Brut gab es allerdings mehrere Eier, nur aus einem ist ein Jungvogel geschlüpft, die restlichen waren nicht befruchtet. Am Hudern hat´s da sicher nicht gelegen (die Henne saß "bombenfest" im Nest). Vielleicht stimmte ja auch was mit dem Jungvogel nicht... Man sah ihm eigentlich nichts an, nur der Kropf war leer. Er hatte auch schon kräftig an Größe zugelegt.
MfG,
Steffi
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RE: Einzelnestlinge
in Schnatterplatz!!! 04.09.2014 13:58von Markus • | 97 Beiträge | 162 Punkte
Hi Steffi,
also mir fällt kein großer Unterschied bei einem Einzelküken auf.
Früher als ich noch Schauzebrafinken züchtete,hatte ich schon öfter den Eindruck,daß
die Einzelküken schwächer waren.
Mich macht es verrückt,wenn tadellos aufgezogen wird und plötzlich unter exakt gleichen
Bedingungen eine ganze Brut nicht gefüttert wird.
Liebe Grüße Markus
RE: Einzelnestlinge
in Schnatterplatz!!! 08.09.2014 18:55von Munia maja • | 396 Beiträge | 779 Punkte
Nochmals hallo,
wie zur Bestätigung meiner sonstigen Beobachtungen habe ich heute wieder so einen "Frühausflieger": einen ca. 16-17 Tage alten Braunbrustschilffinken. Auch wieder ein Einzelküken, eigentlich wirklich rührend umsorgt von seinen Eltern. Für sein Alter ist er auch ordentlich entwickelt, natürlich ist sein Gefieder noch nicht ganz vollständig. Zum Glück sind die Vögel in einer großen Jokobox untergebracht, so fällt es ihm leichter, seinen Eltern zumindest auf die unterste Stange zu folgen. Mal sehen, was die Nacht bringt...
MfG,
Steffi
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Hallo,
ich habe diese Beobachtung leider auch schon öfters machen müssen. Ein einzelnes Küken wird oft nicht so gut und teilweise irgendwann gar nciht mehr versorgt. Bei den Gemalten Amadinen hatte ich es in diesem Jahr zwei mal, da haben die JV etwas länger gebraucht, sind dann aber am Ende doch ordentlich gelungen.
Bei den Zwergnonnen dagegen hatte ich dieses Jahr ein Einzelküken, das wurde zuerst wunderbar gefüttert. So etwa nach knapp 10 Tagen leider gar nicht mehr, so dass das Küken verhungert ist. Das ZP ist von einem auf den andren Tag einfach nciht mehr in das Nest gegangen. Das hat sich in ihren Augen wohl nicht wirklich "gelohnt" - ansonsten hatten sie bisher immer Bruten mit 3 - 4 JV.
VG,
Petra
RE: Einzelnestlinge
in Schnatterplatz!!! 26.09.2014 21:20von Munia maja • | 396 Beiträge | 779 Punkte
Hallo Petra,
vielen Dank auch für Deine Antwort.
Ist schon interessant, wie unterschiedlich die Erfolge bei den verschiedenen Züchtern bei Einzelküken sind.
Mein Braunbrustküken hat das Frühausfliegen ganz gut gemeistert. Er/sie konnte schon relativ schnell die unteren Stangen erreichen und somit den Eltern bettelnd folgen. Er/sie ist jetzt schon drei Wochen draußen, wird aber erstaunlicherweise noch immer gefüttert - allerdings nur vom Vater, die Mutter zeigt schon wieder Brutambitionen.
MfG,
Steffi
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