Hallo Vogelkundler,
gestern war ich mit einem meiner Dreifarbnönnchen beim Onkel Doktor, weil es so abgeschlagen dreinschaute. Der Befund des Abstrichs hat zunächst einen Massivbefall mit Hefen ergeben. Einen Laborbefund erwarte ich noch. Die Kloake ist entzündet, besser gesagt der Darm am Ende und der Abstrich hat eine Wunde gerissen, die stark blutete. Nun geht es dem armen Tierchen nach dem Arztbesuch noch schlechter. Das vormals quasimuntere Vögelchen ist jetzt nur noch am pennen. Immerhin frisst es noch. Als Medizin bekommt es Candio Hermal und Vit. ACDE. Was kann ich ihm Gutes tun, damit die Pein leichter zu überwinden ist?
Ein anderes Nönnchen (1,0) hat eine nicht verheilte Wunde auf dem Oberschnabel. Das wird von innen und außen mit Antibiotika behandelt.
Ich suche einen neuen Tierarzt. Traurig und enttäuscht kann ich nur noch den Tod von dem Weibchen mitteilen. Er hat wohl bei der Abstrichnahme das Vögelchen derart verletzt, dass es große Schmerzen hatte und jetzt nach drei Tagen an Erschöpfung, Koliken und Stress zugrunde gegangen ist. Anfangs war es nur "etwas matt" aber insgesamt munter. Es hatte Probleme beim Kot absetzen, der Kot war im Harnteil schleimig. Der Abstrich enthielt eine große Zahl von Hefen, was im Prinzip nicht lebensgefährlich und auch behandelbar ist. Der Darm war wohl auch etwas entzündet. Mit einer Kotprobe hätte man ohne Verletzung das selbe Ergebnis der Diagnose haben können. Nach dem Abstrich ging es dem Vogel sichtlich nur noch schlecht. Ich habe versucht, ihn notfallmäßig zu erreichen, aber er hat keine solche Nummer und in der Tierklinik konnte man mich nur vertrösten mit stationärer Aufnahme bis er wieder da ist (heute Abend).
Gegen die Schmerzen hat mir Steffi empfohlen Metacam zu geben, was zunächst auch eine Besserung des Befindens bewirkte. Der Vogel frass wieder mehr. Am Morgen danach jedoch konnte er nicht mehr auf der Stange sitzen und hatte einen stark geschwollenen und harten Bauch. Ich habe versucht, ihn von dem Pfropf zu befreien - vergebens. Er hatte inzwischen viel Substanz verloren, die Muskulatur, die drei Tage zuvor noch normal war, war kaum noch vorhanden.
Anfangs war er nur leicht krank, der Tierarzt hat ihn kranker gemacht. Das Candio hermal hat anscheinend auch nicht viel genützt, da der Kotanteil immer noch schleimig war. Eine Laboruntersuchung auf weitere Erreger steht noch aus.
Weil es schon mehrere Vögel in der Obhut dieses Tierarztes nicht geschafft haben (zwei Schönsittiche mit Legenot z.B.), habe ich kein Vertrauen mehr zu diesem Tierarzt. Ich suche jemanden in der Nähe, der bei akuten fällen schnell zu erreichen ist.
Grüße Alex
pS.: eine Sammelkotprobe des Gesamtbestands hat keinerlei Infekte oder Parasiten ergeben.
Das ist tragisch, Alex. Tut mir leid!
Es ist ja letztlich immer schwierig zu beurteilen, was auf Behandlungsfehler des Tierarztes zurück geht. Zum einen hat man ja nie den Vergleich, wie es dem gleichen Vogel entweder ohne die Behandlung oder durch die Behandlung eines anderen Arztes ergangen wäre. Zum anderen sind viele Krankheiten, gerade akute Verdauungsstörungen, auch bei aller therapeutischen Mühe ein Todesurteil.
Trotzdem verstehe ich Deinen Entschluss, den Tierarzt zu wechseln. Vor allem das schnelle Handeln ist wichtig, wenn man überhaupt eine Chance auf Rettung des Vogels haben will; wenn man erst einen Tag warten muss, bevor man den Arzt erreicht, ist viel wertvolle Zeit verstrichen.
Gruß
Sven
http://www.estrilda.de
http://www.rarefinch.co.za/help.asp
Was mich grämt ist, wenn ich einen Fachmann/Vogelspezialisten um Hilfe bitte mit einer Kleinigkeit, und die dann zu einem Totaldesaster wird. Zugegebenermaßen ist es nicht leicht, mit Prachtfinken zu arbeiten.
Wenn es einem Winzling, wie einem Prachtfink vor der Diagnose noch einigermaßen lala geht und er gute Kräfte hat, einen Hefebefall zu überstehen - ggf. auch noch was Anderes, nach der Diagnose aber innerhalb von drei Tagen an heftigen Schmerzen und einem Kotpfropf stirbt, dann hat der Tierarzt eindeutig gefehlt. Abgesehen von den entstandenen Kosten ist das Ergebnis erschütternd. Einen Tag nach dem Tod des Vogels kam dann der Laborbefund und eine neue Therapieempfehlung. Außer Hefen hatte der Vogel auch Schimmel, wie auch immer er dazu gekommen ist und Bakterien, die wohl auch zu Entzündungen beigetragen haben. Mit Propolis, Tee von Matricaria und MedV vor dem Tierarztbesuch verbesserte sich der Zustand des Vogels, die Kotabsetzprobleme verbesserten sich, die Federn um die Kloake waren nicht verklebt. Die Farbe und Größe des Kots war normal außer der Harnteil, der etwas schleimig war. Es hat den Vogel wohl gejuckt und er hat die Kloake oft bearbeitet. Er schleuderte beim Koten. Das war das Problem, welches zu therapieren galt. Die Krankheit war chronisch aber nicht lebensbedrohlich und der Piepmatz war nur latent krank.
Eine Kotprobe hätte das selbe Ergebnis liefern können ohne Risiko einer Verletzung. Der Tupfer erschien mir sehr groß. Nach dem Abstrich in der Kloake war er voll Blut. Diese Verletzung war der Anfang vom Ende. Einen Tag später konnte ich den TA nicht notfallmäßig erreichen, weil seine Sprechstunden an einem Tag nur morgens, am andern Tag nur abends sind. Notfallnummer gab es nicht und eine stationäre Aufnahme hätte nur mehr gekostet aber den Vogel nicht gerettet.
Im Nachhinein wundert es mich auch, dass er ihm keine Antibiotika verordnet hat, obwohl seiner Ansicht nach eine schwere Entzündung des Darms vorlag, und auch kein Metacam gegen Schmerzen und Entzündung, wohl aber dem anderen Prachtfink, den ich dabei hatte, der eine nicht verheilte Verletzung auf dem Oberschnabel hatte. Dieser Vogel ist wohl soweit geheilt, dass nun die Wunde, sofern er sie nicht wieder aufstößt, herauswächst.
Also für Prachtfinken brauche ich einen anderen Arzt, für Schönsittiche wohl auch, denn zwei Weibchen konnte er nicht von einer Legenot und der folgenden Entkräftung retten. Zwei andere Vögel hat er mit Antibiotika therapiert, ebenfalls Mischinfektion mit Hefe und Bakterien unbestimmter Art. Einem Schönsittichweibchen wollte er das Auge ausoperieren, weil es tränte und er dahinter einen Tumor vermutete. Mit Wärme hat sich das Auge beruhigt und ich konnte feststellen, dass der Vogel das Auge nicht ganz schließen kann. Eine Narbe im Augenlied weist auf eine frühere Verletzung hin. So genau schaut ein Tierarzt hin. Eine Operation hätte das Auge und viel Geld gekostet.
So, genug gewettert!
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