Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 26.09.2010 13:24von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Hallo Nonnenfreunde,
vor etwa einem Jahr habe ich junge Dreifarbennonnen angeschafft, weil ich sie in meiner Außenvoliere mit den Tigerfinken zusammen vermehren wollte. Nun leben sie seit April in der Außenvoliere und haben im August gebrütet. Die Jungen sind seit 19. September flügge. Trotz extremer Witterungsbedingungen machen sie alle, auch die vier Jungvögel einen ausgezeichneten Gesundheitseindruck. Was sie dabei treiben und Details zu den Haltungsumständen dann später.
Hier erst mal das erste Foto mit Mutter, Jungtier und zwei weiteren Erwachsenen:
Grüße, Al
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RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 26.09.2010 13:53von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Nach langen Vorbereitungen begannen die Nonnen des ersten Paares Mitte August mit der Brut. Das Nest wurde aus Grashalmen so errichtet, dass es die stärksten Regengüsse abhielt. Der August 2010 war der nasseste seit beginn der Wetteraufzeichnungen und man kann wirklich sagen, dass in der Voliere Monsun war. Auf Monsun sind die Nonnen ja eingerichtet. Zuerst haben sie im Chinaschilf Blatter so zusammen gebogen, dass eine Art Plattform entstand. Dazwischen kamen die groben Halme. Nach innen hin wurden die Halme immer feiner. Es wurde nur wenig ausgepolstert, was anscheinend sinnvoll ist, denn Polstermaterial kann sich ja mit Feuchtigkeit vollsaugen. Das Nest befindet sich im Innern des Chinaschilfhorstes und das Einflugloch weist in den Busch. Man sagt, dass das Nest bei Munia malacca liederlich gestaltet ist. Das möchte ich hier nicht bestätigen. Es ist so wunderbar konstruiert, dass es Nässe und Kälte offenbar optimal abhält. Anfang Septemper sanken die Nachttemperaturen bei Wind und Regenschauern unter 10°C. Dennoch entwickelten sich entgegen aller Sorge meinerseits vier kerngesunde Jungtiere. Als sie am 19.09. ausflogen, setzten sie sich zunächst auf ihr Nest und erkundeten zunächst die nähere Umgebung. Nachts schlafen sie noch immer im Nest (26.09.). Die morgentlichen, feuchten 10°C und die Tagestemperaturen von etwa 15°C scheinen ihnen nicht sonderlich was auszumachen. Sie spielen und klettern selig in ihrem Schilf herum. Sie betteln energisch nach Futter und werden auch regelmäßig gefüttert. Die Eltern versuchen sie schon zum Futter ins Schutzhaus zu locken.
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RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 26.09.2010 13:59von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Die Vergesellschaftung mit den Tigerfinken ist sehr harmonisch. Auch mit den Zwergwachteln gibt es keinerlei Probleme. Alle Arten stammen aus den Hochgrasfluren SO-Asiens.
Die in meiner Voliere lebenden Schönsittiche vertragen sich ebenfalls ausgezeichnet mit den Prachtfinken. Allerdings sind die lebhaften Jungen durch ihre Größe schon mal eine Belästigung für die kleineren Prachtfinken. Die inzwischen recht betagten Zebrafinken machen sich kaum bemerkbar und halten sich meistens im Schutzhaus auf.
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RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 29.09.2010 11:48von tramp74 (gelöscht)
hi! fressen die nonnen von den samenständen des schilfes? wir haben hier die gleichen pflanzen und eventuell könnte man die "ähren" als futter reichen.
gruß andreas
ps: hab gerade in deinem futterbericht gelesen, das sie den samenstand vom chinaschilf fressen. soll das auf dem ersten bild chinaschlif sein? bei uns wir als chinaschilf eine wesentlich dickblättrige und größere pflanze als chinaschilf bezeichnet.
RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 29.09.2010 21:48von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
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RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 30.09.2010 17:51von tramp74 (gelöscht)
danke für die antwort. finde die bepflanzung in deiner voliere auch sehr gelungen. wenn wir endlich mal ein haus haben .....
gruß andreas
RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 30.09.2010 22:12von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Vielen Dank für die Lorbeeren.
Trotz des mitteleuropäischen Klimas kommen die Exoten doch erstaunlich gut damit zurecht. Wenn man sich auf Arten beschränkt, die innerhalb eines bestimmten Biotops gemeinsam vorkommen, bekommt man mit der entsprechenden Gestaltung der Voliere doch, so glaube ich, die Vögel verhältnismäßig leicht zur Vermehrung. Ich finde es auch toll, sie zu beobachten, wie sie sich wie in der Natur verhalten. Besonders bei den Nonnen gefällt mir ihr Schwarmverhalten, was viel ausgeprägter gezeigt wird als bei den Tüpfelastrilden. Dafür lieben die Tüpfels den Körperkontakt, den die Nonnen wiederum eher meiden. Die Zwergwachteln leben hier auch in einem angestammten Biotop und sind viel weniger schreckhaft. Es ist wunderbar, den Tieren beim fliegen, klettern, und schlüpfen durch das Gebüsch zuzuschauen. Eine Boxenhaltung kann ich mir gar nicht mehr vorstellen.
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RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 30.09.2010 22:26von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Zurück zu den Nonnen.
Zunächst einmal waren es vier Jungvögel im Jugendkleid. Im April dann haben sie in das Adultkleid gemausert, was beinahe bis Juni gedauert hat. Besonders interessant war für mich die Paarbildung, die ziemlich lange dauerte. Die Balz ging hier vom Weibchen aus. Es hat sich den besseren Sänger ausgesucht. Die Männchen sind Brüder, die Weibchen sind untereinander und mit den Männchen nicht direkt verwand (lt. Züchterin). Das Weibchen zeigte sein Brutinteresse an, indem es mit einem Halm im Schnabel herumflog und neuartige Töne von sich gab: "Trutt.trutt.trutt". Es kam dem singenden Männchen immer näher um zu lauschen. Irgendwann haben sie sich gegenseitig beschnäbelt und später auch gekrault, was sie vorher nie taten. Es hat weitere zwei Monate gedauert, bis sie anfingen ein Nest zu bauen.
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RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 01.10.2010 08:40von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Es wäre ja schön, wenn man nicht immer aus dem Programm geschmissen würde, während man einen Bericht verfasst. Wenn ich mich wieder anmelden muss, ist der gesamte Text gelöscht und eine halbe Stunde Arbeit weg. Es ist doch umständlich, erst in einem anderen Programm zu schreiben und dann hier hinein zu kopieren!
Ich wollte nämlich weiter berichten über Schwarmverhalten, Temperaturtoleranz und Aktivzeiten im Vergleich mit den anderen Vögeln in meiner Voliere. Schade, wäre doch schön auch für die anderen Nonnenfreunde. Vielleicht wäre es ja für die anderen ein Anreiz, diese Tiere in größeren Anlagen zu pflegen, wenn es die Platzverhältnisse erlauben.
RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 02.10.2010 11:32von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Schwarmverhalten:
Die Nonnen unternehmen fast alles gemeinsam, sie sind ausgesprochen solidarisch. Zweimal am Tag sammeln sie sich zum Schwarmflug und durchqueren nach Möglichkeit die gesamten 11 Meter der Voliere. Dafür brauchen sie gerade mal etwa 2 Sekunden. Nach ca. 20 Runden fallen sie dann in das Gebüsch ein, um dort herum zu klettern und an Blättern zu nagen. Sie hüpfen gerne am Boden oder gehen baden. Sie suchen zwischen und an den Pflanzen nach Essbarem. Mir ist aufgefallen, dass sie sehr gerne totes Holz nagen und auch fressen. Kopf abwärts wie die Meisen hängen sie an dünnsten Zweigen, um an den Spitzen zu nagen.
Bei ihren Schwarmflügen ziehen sie manchmal die Tigerfinken mit, welche sich dann mit bis zu 10 Tieren dem Schwarmflug anschließen. Bei den Tigerfinken konnte ich vorher solche Formationen nie beobachten. Es ist ein beeindruckendes Bild, wenn ein so großer Schwarm in atemberaubender Geschwindigkeit in der Voliere auf und ab fliegt. Der Schwarm fliegt direkt und gerade, während gewöhnliche Distanzflüge in kurzen Bögen geflogen werden, wie man es von den Meisen her kennt. Sehr gezielt fliegen sie bestimmte Plätze im Gebüsch an und verschwinden dann geradezu darin.
Die aktiven Zeiten der Nonnen liegen so zwischen 6.00 Uhr bis etwa 10.30 Uhr am Morgen sowie von etwa 17.30 bis ungefähr 20. Uhr am Abend. Jetzt im Herbst verändert es sich natürlich. In der Ruhezeit verbringen sie viel davon völlig ruhig im Schutzhaus im alten Weihnachtsbaum. Die Männchen üben sich zuweilen im Singen. In der warmen Zeit verbrachten sie auch diese Ruhe im dichten Gebüsch des Bambus oder der Schneebeere. Nachts schlafen sie stets im Schutzhaus. Die Jungen folgen ihren Eltern inzwischen und schlafen nun auch hier.
Während der Aktivzeiten singen die Männchen sehr fleißig. Dabei lauschen regelmäßig andere Nonnen, indem sie sich ganz nah an den Sänger heran neigen. Wenn sich dieser belästigt fühlt, hackt er nach dem Lauscher.
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RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 02.10.2010 11:44von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Leider sind die Flugbilder nicht so richtig scharf, weil diese Tierchen so unglaublich schnell sind.
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RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 15.06.2011 08:14von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Hallo Nonnenfreunde,
mein Brutpaar brütet inzwischen wieder in der AV. Der Zeitpunkt ist überaus günstig. Von zwei der inzwischen erwachsenen Jungvögeln haben sich wie erhofft mit den nicht brütenden "Alttieren" zwei neue Paare gebildet. Vielleicht brüten die auch noch dieses Jahr. Wollte bei der Gelegenheit schon mal nachfragen, ob sich hier Interessenten für den reichlichen Nachwuchs finden?
Grüße, Al
RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 14.07.2011 14:17von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Nur noch ein Paar Tage, dann fliegen aus dem ersten Nest zwei Junge aus. In Nest Zwei ist das erste Küken aus einem von fünf Eiern geschlüpft. Im Nest Drei liegt das erste Ei. Das Wetter ist zwar zur Zeit nicht unbedingt anregend für Frühlingsgefühle, schon mal gar nicht für die Tropenkinder (13°C am Morgen, Regen und Wind, 16°C am Nachmittag). Jedoch bin ich da ganz zuversichtlich, dass es bei allen erfolgreich wird. Die Septemberbrut vom letzten Jahr ist unter noch schlechteren Bedingungen groß geworden. Ich freue mich, dass die Dreifarbennonnen so fruchtbar sind.
Je größer der Schwarm wird, desto interessanter ist es, sie zu beobachten. Ich möchte als nächstes gerne herausfinden, in wiefern sich ein Jungvogelschwarm bildet und ob sich die Beobachtung wiederholt, dass Männchen und Weibchen eigene Gruppen bilden.
Zur Paarbildung kann ich sagen, dass sie erst stattfindet, wenn die Jungtiere ausgefärbt sind. Diese Phase dauert mehrere Wochen. Ein Paar bleibt sich dann treu. Die Wahl geht stets vom Weibchen aus. Jedoch muss das Männchen ebenfalls einverstanden sein. Ein interessiertes Weibchen fliegt hinter dem Männchen seiner Wahl hinterher und lauscht auffällig interessiert seinem Gesang. Es fliegt mit einem Halm zum Männchen und signalisiert Hochzeitsinteresse. Das Männchen willigt ein, indem es nicht mehr nach dem Weibchen hackt um es auf Abstand zu halten, so wie Nonnen es für gewöhnlich tun. Es muss bei Nonnens immer noch wenigstens einer dazwischen passen können. Das einverstandene Männchen pickt zärtlich nach dem Schnabel des Weibchens. Wenn es sich kraulen lässt, ist die Bande geknüpft.
So hat das Jungweibchen vom letzten Jahr (Ring rot Nr. 2) zwar Interesse bekundet am unverpaarten Männchen (Ring dunkel grün und grau) der ersten Generation. Dieses war aber nicht interessiert und wollte unbedingt mit dem Weibchen der ersten Generation (Ring hell grün) heiraten. Dieses entschied sich jedoch für eines der jungen Männchen der zweiten Generation (Ring rot Nr 1) und wollte wiederum von Anfang an nichts von dem Grüngrau wissen. Nun haben Bruder und Schwester (Ring rot) geheiratet, was zwar eine Geschwisterehe ist, aber unter Vögeln nichts Außergewöhnliches. Das Männchen (grün/grau) stalkert ständig das Weibchen (hellgrün). Es ist möglich, dass die Jungen in dem Nest zwei Väter haben. Ich hatte schon befürchtet, dass diese Stalkerei die Brut gefährdet, aber aus wissenschaftlichen Gründen habe ich dem zugeschaut. Im letzten Jahr stalkerte das Weibchen (hellgrün) beim Paar (m grau, w violett) herum. Dennoch sind vier Junge ausgeflogen (drei haben überlebt). Auch hier ist es möglich, dass dieses Weibchen Eier ins Nest dazu gelegt hat und somit die Jungen der zweiten Generation zwei Mütter haben. Das habe ich aber nicht geprüft. Jedenfalls Schlüpfte das Weibchen mit ins Nest, wenn es unbeobachtet war und es buhlte ständig das Männchen an, welches gelegentlich "ja" sagte.
Es soll keiner sagen, dass Beziehungskisten unter Vögeln nicht kompliziert wären und dass es dort keine Liebe und Eifersucht gibt. Die verpaarten Ehepartner jedenfalls haben nach Kräften versucht, ihre Nebenbuhler/innen zu vertreiben.
Grüße, Al
RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 23.07.2011 09:16von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Hallo Nonnenfreunde,
was so aufregend und hoffnungsvoll begann, hat nun ein unerwartet ernüchterndes Ende vorläufig genommen. Immerhin, die zwei Jungen des ersten Nestes sind ausgeflogen und sind ganz munter. Im Nest zwei sind aus fünf Eiern fünf Junge geschlüpft und entwickelten sich gut. Nest drei hatte vier Eier.
Nun hat es sich so entwickelt, dass es sich die flügge gewordenen Jungen aus Nest 1 in Nest 3 kuschelig machen wollten. Die brütenden Eltern haben nach anfänglichen, aber nicht sehr entschlossenen Verteidigungsversuchen das Nest aufgegeben. Die Eier sind verschwunden. In Nest 2 habe ich heute drei der fünf Jungen tot im Nest vorgefunden. Die anderen sind verschwunden. Sie waren bereits kalt. Die Kröpfe waren randvoll. Sie hatten Verletzungen, die darauf schließen lassen, dass man sie aus dem Nest befördern wollte. Möglicher weise waren sie da bereits tot, denn es gab nur wenig Blut. Die noch unbefiederten Jungen wurden anscheinend nicht mehr gehudert. Ich nehme an, dass sie bei 10°C in der Nacht erfroren sind. Es war der erste Brutversuch der beiden Elternpaare.
Nun kommen mir einige Fragen auf.
Können Dreifarbennonnen in der Kolonie erfolgreich brüten?
Entsteht durch die Anwesenheit von Artgenossen zu viel Unruhe, sodass die Bruteltern nervös werden und sich nicht mehr auf das Brutgeschäft konzentrieren können? Ein Paar war immerhin erfolgreich.
Hat der "Stalker" dazu beigetragen, dass die Jungen in Nest 2 starben? Er schlüpfte ebenfalls in das Nest. Die Eltern waren gestört und versuchten ihn immer wieder zu vertreiben.
Sicherlich ist auch unser Klima ein hohes Risiko für die Tropenvögel. Dennoch schafften es die Nonnen im vorigen Jahr bei noch schlechteren Bedingungen erfolgreich Junge in der Außenvoliere aufzuziehen.
Wer kann ähnliche Erfahrungen in der Außenvolierenhaltung berichten?
Wer hat Erfahrungen über die Koloniehaltung und Vermehrung der Nonnen?
Viele Grüße, Al
RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 23.07.2011 10:15von toulouser (gelöscht)
Guten Morgen Alfriedo,
es ist jammerschade, dass es nicht geklappt hat. Mein herzliches Beileid.
Ich züchte die Dreifarbennonnen zusammen mit Fünffarbennonnen, Goldbrüstchen und Zwergschilffinken nur in Innenvolieren 0,8x 2.ox 2.3m (BxLxH).
Ich paare die einzelnen Paare in der Zuchtbox 0,6x1,0x0,6m an. Wenn sie beginnen mit dem Nestbau, setze ich sie in die Voliere. Dadurch verhindere ich, dass es zu Mischlingszuchten kommt. Die Zucht klappt in dieser Zusammensetzung bei mir problemllos.
Schönes Wochenende
Karl-Heinz
RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 23.07.2011 17:04von Munia maja • | 396 Beiträge | 779 Punkte
Hallo Al,
auch wenn zwei Jungtiere besser als gar keine sind, ist es sehr schade, dass es bei den anderen nicht geklappt hat. Die Aufgezogenen waren von dem "Altpaar", oder?
Es lässt sich jetzt nur spekulieren, warum die Aufzucht nicht geklappt hat. Die Störung seitens der Jungvögel kann natürlich ein Grund gewesen sein. Wie stabil und dicht waren denn die Nester 2 und 3? Vielleicht war es doch zu nasskalt und windig und das Hudern alleine war nicht Schutz genug für die Jungvögel und sie sind verklammt? Unterkühlt sperren sie nicht mehr richtig und werden von den Eltern "entsorgt".
Ich hab zwar keine Erfahrung mit Außenvolieren, bin aber große Befürworterin der Schwarmzucht (nicht wegen des Zuchterfolges, sondern wegen der Beobachtung des Sozialverhaltens). Damit habe ich bisher Braunkopf- und Weißkopfnonnen gezogen, bei den Braunbrust- und Gilbnonnen hingegen hat das nur leidlich geklappt, weil die Tiere in Brutstimmung sehr territorital wurden. Allerdings war immer nur ein Paar von zwei bis drei Paaren des Minischwarms erfolgreich. Manchmal gab es parallel ein zweites Gelege, welches aber nie befruchtet war. Ich ziehe allerdings in sehr kleinen Volieren bzw. "Großboxen", so dass ich als Hauptproblem bei mir die beengten Verhältnisse sehe. Auch wenn es heißt, dass Nonnen gerne in Kolonien brüten, ein wenig "Privatsphäre" muss auch für diese hochsozialen Tiere vorhanden sein - sprich, die Nester sollten einen gewissen Mindestabstand haben. Das dürfte bei Dir ja wohl kein Problem darstellen...
Vor einigen Tagen habe ich 2,2 Braunköpfe zur Zucht angesetzt - das dominante Altpaar hat den Nistkasten in Beschlag genommen und dort ein Nest gebaut, das neu dazugesetzte unerfahrene Paar (ob es wirklich ein "Paar" oder nur 1,1 ist, wird sich noch herausstellen...) ist bisher nur "Beobachter", d.h. es sitzt auf dem Nistkasten, was das dominante Paar anstandslos toleriert. Nur der Nesteingang (die Sitzstange und das Gezweig unmittelbar davor, ca. 20 cm Nestumgebung...) werden verteidigt. Der nichtbrütende Hahn singt wie ein Weltmeister, sogar der Althahn lauscht ihm immer wieder eng auf die Pelle gerückt. Vor einigen Tagen habe ich zwei Windeier auf dem Käfigboden entdeckt, ich befürchte, sie waren von der zweiten Henne. Nestbaubemühungen seitens des zweiten Paares kann ich aber bisher immer noch nicht erkennen...
MfG,
Steffi
RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 24.07.2011 07:52von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Hallo Steffi,
ja, das erfolgreiche Paar war auch das Erfahrene. Die Nester sind im Schilf und im daneben wachsenden Bambus. Der Abstand beträgt ca. 0,5 bis 1 Meter. Die Nester sind alle tadellos gebaut. Ist es möglich, dass der Status in der Hierarchie, sofern eine besteht, bestimmt, wie erfolgreich ein Paar brütet?
Die Jungen im Nest wurden tadellos gefüttert, der Kropf eines jeden war randvoll. Sie hätten gehudert werden müssen, was die Eltern aus welchem Grund auch immer, nicht mehr taten. Ich schätze, sie wurden durch irgendetwas in der Nacht gestört (Mäuse? ). Bisher habe ich keine Mäuse in der Voli bemerkt. Dem werde ich nachgehen.
Grüße, Alex
RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 27.07.2011 21:13von Munia maja • | 396 Beiträge | 779 Punkte
Hallo Alex,
dass das dominante Paar erfolgreicher ist, ist schon lange bekannt. Allerdings bezieht sich diese Tatsache v.a. auf zwei Pärchen, bei dreien verteilt sich die Aggression untereinander besser, so dass es dann normalerweise wieder bessere Zuchterfolge auch bei den unterlegenen Vögeln gibt. Insoweit sollte das bei Dir nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben.
Ich vergesellschafte meist nur 2.2, weil der Platz sonst zu eng wird - wenn ich größere Volieren hätte, würde ich lieber 3-4 Pärchen zusammen unterbringen.
MfG,
Steffi
RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 02.10.2011 10:02von alfriedro • | 203 Beiträge | 268 Punkte
Jetzt sind zwei Monate vergangen. Die Nonnen haben noch mehrmals Brutversuche unternommen. Die Brut im August verlief beinahe genauso wie die davor. Ein Junges kam fast bis zum Flüggewerden, verschwand dann aber. Es war aus dem Nest der bislang einzig erfolgreichen Nonnen. Jetzt sind bei ihnen wieder Junge von etwa einer Woche drin. Nun ist der Erfolg noch wegen des fortschreitenden Herbstes fraglich.
Meine Erkenntnis aus diesem Jahr ist, dass die Dreifarbennonnen nicht in der Kolonie brüten können. Sie stören sich gegenseitig gravierend. Sie respektieren die Nester der andern nicht, unverpaarte Einzeltiere stalkern unentwegt, sie rauben sich gegenseitig Nistmaterial, obwohl genügend vorhanden und sie erobern die fremden Nester, während Junge darin sind. Das waren meine Beobachtungen.
Grüße, Al
RE: Dreifarbennonnen in der Außenvoliere
in Schwarzbauchnonne (Lonchura malacca) 02.10.2011 16:40von toulouser (gelöscht)
Hallo Alfriedo,
aus diesem Grunde züchte ich nur mit einem Paar in einer gemischten Voliere.Das funktioniert bei mir gut.
Habe in der vergangenen Woche wieder in einer Voliere 4 Dreifarben,4 Fünffarben und 3 Zwergschilffinken beringt.
Ich paare die einzelnen Paare in der 1m Box an und setze sie dann in die Voliere. Damit vermeide ich Mischlings-
zuchten.
Viele Grüsse
Karl-Heinz
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