Aggressivität
Hallo,
Glanzelsterchen sollen ja ziemliche Raufbolde sein.
Kann man dies eins zu eins auch auf das Gitterflügelelsterchen übertragen?
Ist die Art auch in der Ruhephase unverträglich oder lediglich während der Brut?
Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen diesbezüglich.
Beste Grüsse Tim
RE: Aggressivität
in Glanzelsterchen (Lonchura bicolor) 22.03.2009 21:50von finkenfranke (gelöscht)
[b]Hallo Tim,
Hast Du ein Angebot zu diesen Vögelchen?
Eben telefonierte ich mit Wolfgang Vogel, welcher ja ein Elsterchenspezi ist.
Da ich die Seite offen hatte, habe ich Deine Frage an ihn weiter gegeben.
Antwort: Glanzelsterchen sind nur während der Brutzeit und in unmittelbarer
Nestnähe unverträglich. Ab 1m Käfiglänge kann man sie auch mit anderen
Exotenarten vergesellschaften.
Hingegen sind Gittelflügelchen arge Raufbolde und halten andere Mitbewohner
in Schach. Wenn Du noch mehr wissen möchtest: Tel.: 03476/554063.[/b]
RE: Aggressivität
in Glanzelsterchen (Lonchura bicolor) 25.03.2009 13:53von Freddy • | 5 Beiträge | 5 Punkte
Hallo
Also ich halte / züchte Glanzelsterchen ( siehe Bericht AZN) seit vielen Jahren und habe Gitterflügelelsterchen über einen Zeitraum von 12 Jahren ununterbrochen in meinem Bestand gehalten und erfolgreich gezüchtet ( siehe ebenfalls Bericht AZN) .
Glanzelsterchen sind teilweise sehr aggressiv und speziell gegenüber allen Nonnen-, und Bronzemännchenarten sehr unverträglich. Glanzelstechen welche im Verband leben, und getrennt werden sind nur schwerlich wieder "einzugliedern" (z.B: nach einer Ausstellung), Hähne welche im Bruttrieb sind, attackieren speziell Vögel mit schwarzen / grauen Gefiederanteilen.
Diese Aggrressivität vererbt sich nach meinen Erfahrungen, und demzufolge gibt es auch Blutslinien in denen diese Aggressivität weniger ausgeprägt ist.
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Gitterflügelelsterchen sind nach meinen Erfahrungen mit Abstand die aggressivsten PF überhaupt, dagegen sind Sonnenamadinen,Buntastrilde , Bandamadinen, oder Weißwangenastrilde "friedliche Vögel" .
Eine Vergesellschaftung während der Brut-, Balzphase ist absolut unmöglich.
Diese Art ist derart auf schwarz / rote Gefiederanteile fixiert, daß alle Arten welche diese Farben zeigen unweigerlich bis zum Tode gejagt und malträtiert werden , selbst große Vogelarten werden nicht verschont und Arten wie Rotkopfamadinen, Rote Kronfinken, Rote Tropfenastrilden, Diamantamadinen ... sind grundsätzlich zweiter Sieger und werden bis zur Erschöpfung / Tode verfolgt.
Die Gitterflügelelsterchen steigern sich teilweise in einen regelrechten " Blutrausch".
Selbst der eigene Partner wird , z.B. nach einer Trennung, und sei diese auch nur kurzfristig, gejagt bzw. verfolgt und nicht selten ist der Tod die Folge.
Es sind jedoch ansonsten sehr dankbare Vögel, speziell als Ausstellungsvogel optimal, aber eben nicht in einer Gemeinschaftsvoliere .
Hallo zusammen,
dann möchte ich auch ebend meine Erfahrungen mit den Glanz und den Gitterflügel nieder schreiben. Wie bekannt befinden sich bei mir alle vorkommenden Elsterchenarten im Bestand. Bedingt dadurch und auch wegen des Platzes habe ich jeweils eine Elsterchenart mit ein oder zwei anderen Vogelarten vergesellschaftet.
Zu den Glanz. Bei mir sind die Glanz ganzjährig mit Dreifarbigen PA und Braunkehlpfäffchen vergesellschaftet. Die Braunkehl habe ich noch nicht so lange. Aber Glanz und Dreifarbige haben sich in dieser Konstellation erfolgreich vermehrt.
Zu den Gitterflügel. Habe diese zusammen mit Weißkopfnonnen zusammen. Die Weißköpfe sind die mit einem sehr dunklen fast schwarzen Bauchgefieder. Komme im Moment nicht auf die lateinische Bezeichung und habe durch den Umzug auch im Moment keine entsprechend Literatur zur Hand. Lange Rede, kurzer Sinn. Beide Arten waren und sind sehr erfolgreich in der Nachzucht.
Vielleicht habe ich einfach nur Glück. Oder die Aggressivität ist von Tier zu Tier verschieden?!? Bin auf jeden Fall sehr glücklich über die herrschenden Zustände.
Da wo ich Freddy auf der ganzen Linie Recht gebe ist die Vergessellschaftung von neuen Elstern in eine bestehende Gruppe. Kann man förmlich drauf warten, dass der bzw. die Neuen fein säuberlich in alle Einzelteile auseinander genommen werden. Habe sehr gute Erfahrung damit gemacht, wenn die bestehende Gruppe aus der bekannten Unterbringung heraus holt und zeitgleich mit neuen Tiere in eine allen unbekannte Umgebung bringt. Habe bei dieser Vorgehensweise noch nicht einen Vogel verloren.
Dies einfach mal so zu Eurer Info.
Liebe Grüße sendet Euch
Marco
RE: Aggressivität
in Glanzelsterchen (Lonchura bicolor) 23.06.2011 21:08von christoph • | 60 Beiträge | 109 Punkte
Hallo,
analog zu einem anderem Forum poste ich den Beitrag hier ebenfalls.
Zitat
Ich wollte mal das Stichwort "Aggressionspotenzial" beim Glanzelsterchen, bzw. deren Unterarten, in den Raum werfen.
Wie sind hierbei eure persönlichen Erfahrungen? Speziell untereinander (1,1 und Gruppe).
Es ist in einigen Berichten zu lesen, das diese "Raufbolde" sind. In anderen Berichten sind es "verträgliche Prachtfinken, innerhalb der Art und mit anderen Prachtfinken". Beide Aussagen sind absolut glaubwürdig und fanden unter ähnlichen Haltungsbedingungen statt.
Hintergrund meiner Frage ist folgender:
Anfang 2010 habe ich ein (angebliches Zucht-)Paar aus 2007 übernommern.
Nach der Quarantäne wurde es in die Voliere mit dem Schwarm Perlhalsamadinen gesetzt, das 1,1 harmonierte augenscheinlich gut, Streitigkeiten oder gar Probleme untereinander gab es keine. Da die Glanzelsterchen zur Zucht angesetzt werden sollten, wurden sie Mitte April in eine Zuchtbox (1x0,50x0,50m) allein untergebracht. Ebenfalls gab es hier keine Differenzen bei dem Paar, sondern ein guter Zusammenhalt war zu beobachten. Leider fand ich plötzlich Anfang Mai das 0,1 verendet in der Box vor. Gründe hierfür sind unbekannt. Am Vortag war es in einer sehr guten Verfassung. Eine Legenot kann definitiv ausgeschlossen werden. Ebenso befand sich das Gefieder in einem tadelosen Zustand.
Eine neue 0,1 wurde leider nicht zügig gefunden, so dass es bis November zur Bundesschau dauerte Ersatz zu beschaffen. Es handelt sich ebenfalls um eine zuchterfahrenes Weibchen.
Zwischendurch wurde das Glanzelsterchen, zugegebener maßen nicht die erste Wahl mit Mosambiquegirlitzen vergesellschaftet. Streitigkeiten konnten aber auch hier nicht festgestellt werden, lediglich am Futternapf gab es gelegentlich Meinungsverschiedenheiten, welche aber nicht ernstzunehmen waren und mal von beiden Parteien für sich entschieden werden konnten.
Nachdem das Weibchen aus der Quarantäne kam, wurden beide in eine 0,8x0,5x0,5 Box gesetzt.
Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, fand man aber zueinander. Minimale Auseinandersetzungen konnten aber hin und wieder beobachtet werden, die aber nach kurzer Zeit geklärt waren ("der Klügere gibt nach" - sowohl 1,0 als auch 0,1). Gemeinsam wurde in einem bereitgestelltem Körbchen übernachtet und sporatisch Kokosfasern und Gräser eingetragen, ohne das man aber eine wirkliche Absicht zum Nestbau erkennen konnte. Aktivitäten wurden weitgehend gemeinsam vollzogen, aber nicht so intensiv und "harmonisch" wie mit dem ersten Weibchen.
Dies war der Stand bis Anfang April.
Als ich am späten Nachmittag noch einmal nach den Tieren schauten wollte, hörte ich schon beim hereinkommen ein bitterliches Schreien. Zuerst wusste ich nicht woher dieses kommt, da ich diese Lautäusserung bisher noch nicht gehört hatte. Schnell wurde aber klar, das es die Glanzelsterchen waren! Das Männchen saß auf seinem Weibchen, welches auf den Boden lag und "brüllte". Das Männchen hatte das Weibchen bereits am ganzen Kopf blutig gehackt und war weiterhin damit beschäftigt! Ein ähnliches Verhalten war mir bei den von mir gehaltenen Prachtfinken noch nicht untergekommen - ähnliches hatte ich bisher nur von z. B. Rotkehlchen gelesen, die ihr Revier verteidigen. Ich holte das Weibchen umgehend aus dem Käfig. Das Männchen war jedoch so in seinem Tun vertieft, das er gar nicht auf die hineingreifende Hand achtete und ungehindert weiter machte. Das Resultat war, dass das blutende Tier eine ca. 1 Cent große Wunde am Kopf davon getragen hatte, die einer Tonsur gleicht! Der Vogel wurde umgehend Versorgt, jedoch hatte ich keine Hoffnung das Tier zu retten. Mittlerweile hat es sich jedoch wieder gut erholt, lediglich einen Gefiederschaden am Kopf scheint es davon getragen zu haben. Eine taffe Lady denke ich mir jedesmal wenn ich das Tier sehe...
Das 1,0 sitzt seit diesem Vorfall allein in seiner Box. Nachdem sich die Wunde gebessert hat, habe ich das 0,1 zu einem alten Paar Goldbrüstchen gesetzt, auch hier gibt es ein harmonisches miteinander ohne Schwierigkeiten. Weiterhin können sich die Glanzelsterchen gegenseitig hören.
Zum Zeitpunkt des Geschehens, wurde kein treibendes Futter gegeben. Blattner Astrilden Spezial als Grundfutter. Einmal die Woche ein kleines Stück Gurke oder ein wenig der ersten Vogelmiere im Wechsel, auf Lebendfutter bzw. tierische Zusätze wurde gänzlich verzichtet. Grit zur täglich freien Verfügung, täglich frisches Wasser.
Sollte das Grünfutter bereits zuviel gewesen sein für den 1,0?
War die Unterbringung zu beengt?
Hat das Paar doch viel zu schlecht harmoniert?
Hatte das Männchen sein erstes Weibchen vielleicht auch zu Tode gejagt?
Ist eine "Zwangsverpaarung" möglich?
Verständlicherweise ist es mir mulmig die beiden Tiere erneut zu vergesellschaften!
Wie soll ich am besten vorgehen? Allein? Ggf. mit anderen Arten um "abzulenken" und mögliche Aggressionen umzulenken? Um etwas Ausweichmöglichkeit zu schaffen würde ich diesen Versuch in einer Kleinvoliere (1,0x1,7x0,6 L/H/T) unternehmen können, damit das 0,1 Ausweichmöglichkeiten hat. Als Deckung wäre Kunstgrün vorhanden. (Dies verwende ich in nahezu allen Boxen / Volieren für die "Nichtkrummschnäbel". Ich habe die Erfahrung gemacht, das es zwar mehr Aufwand zum putzen ist, die Tiere aber wesentlich ruhiger und vertrauter in dieser Umgebung sind und mehr Verhaltensweisen an den Tag legen, und sei es nur durch einen einzigen "grünen Zweig". Zudem ist die Optik angenehmer als gänzlich weiße "sterile Boxen, oder reine Gittervolieren".)
Welche Tipps könnt ihr mir mit auf den Weg geben?
Oder ist es besser von einer weiteren Vergesellschaftung der beiden abzusehen?
Ist eine neue Umgebung tatsächlich so ausreichend um ein neutrales Gebiet für einen neuen Paarungsversuch zu starten?
RE: Aggressivität
in Glanzelsterchen (Lonchura bicolor) 24.06.2011 06:45von Klaus Bodenstedt (gelöscht)
Ohne eine neue Umgebung geht es garnicht aber in einer andren Zuchtbox besser ist eine kleine Voliere kann man sie unter Aufsicht zusammen setzen.
Habe zwar zur Zeit nur Riesenelsterchen die ja als besonders friedfertig gelden aber im laufe meiner 20 Jahrigen Zucht habe ich auch alle anderen Elsterchen gezüchtet.
Bei Vögeln die eine andere Gefiederfarbe haben /bei mir waren es Kanarien und kleine Sittiche gab es nie broblehme.
Viele Grüße Klaus
Ich habe ein Schwarm von 13 Braunrueckenelsterchen und ich habe nie ein Agressives Verhalten beobachtet ausser einem Fall: ich hatte 4 Haehne in einem Box 100x50x50cm mit schwarzgrauen jap. Moevchen und Goulds und ich habe dort einen WellenbauchBM-Hahn gelassen. Naechsten Morgen fand ich ihn tot, ohne Augen auf dem Boden liegend. Und das war nur das einmal.
Normaleweise fliegen die BRelsterchen in einer kleiner Voliere mir anderen Prachtfinken (auch Nonnen und WellenbauchBM), jetzt sitzen sie paarweise in Zuchtboxen und ich sehe keine Streitigkeit gegenuebereinander.
In vorgeschriebenem Fall wuerde ich in den Zuchtbox (mit Versteckmoeglichkeiten) zuerst die Henne einsetzen und nach einpaar Tagen erst den Hahn.
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