Die Gilbnonne wird genau wie die Braunbrüstige oft mit unterschiedlichen Namen belegt.
Selbst die wissenschaftlichen Namen reichen vom Gattungsnamen Lonchura (Nonnen) bis zum Namen der Untergattung, der Munia (eigentlichen Nonnen).
Die Gildnonne lebt im gleichen Biotop wie die Braunbrüstige Schilffnonne. Beide bilden zusammen Kolonien.
Dies führt natürlich auch zu Mischehen, aus welchen Bastarde hervorgehen.
Die Nähe menschlicher Ansiedlungen wird nicht gescheut. So kann man beide Arten recht häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen sehen.
Innerhalb des Verbreitungsgebietes bevorzugen die Gilbnonnen die sumpfigen, schilfbestandenen Natur- und Kulturlandstriche. Während der Dürrezeit ziehen die Vögel bis zur Nordküste Australiens.
Gilbnonnen gelangten erst relativ spät nach Europa. 1904 kamen erste Exemplare nach England. Einige Jahre später wurden dann die ersten Zuchterfolge gemeldet. Eine große Verbreitung , wie bei den anderen Arten wurde nie erreicht.
Engagierte Züchter ergriffen vor einigen Jahren die Initiative und konzentrierten sich auf die Zucht der Gilbnonne. Leider ist die genetische Decke recht kurz und es kommt zwangsläufig zum Einkreuzen von Braunbrüstigen Schilfnonnen.
Die Jungtiere der F²-Generation zeigen sich optisch wieder als Gilbnonnen. Wie aber in allen Bereich, wo die Mutter Natur Regie führt, kann es in den Folgegenerationen zu optisch deutlichen Anzeichen dieser vergangenen "Mischehen" kommen.
Bei der Weiterzucht verschwinden aber diese Merkmale wieder. Nur über diesen Umweg wird es über kurz oder lang möglich sein, diese Art in den Anlagen zu erhalten. Der Idealzustand wäre natürlich ein Import von Vögeln mit vollkommen frischer Blutlinie.
Da die Harmonie unter den Geschlechtern nicht immer besteht, sollten sich Paare aus dem Flug heraus finden.
Hier tut sich aber wieder das Problem der selten angebotenen und auch teuren Tiere auf.
Gilbnonnen sind bei der Nistplatzwahl nicht sehr anspruchsvoll. Sie bauen sowohl im Gestrüpp als auch in vorhandenen haboffenen Nistkästen oder Kaisernestern.
Die vom Männchen herangebrachten Gräser und Kokosfasern werden vom Weibchen verarbeitet.
Nachdem das Nest fertig gestellt ist, legt das Weibchen 4 bis 6 Eier in die Nistmulde und brütet diese im Wechsel mit dem Männchen aus. Nach 13 bis 15 Tagern schlüpfen die Jungtier. Nestkontrollen sollten möglichst vermieden werden.
Nur gut eingewohnte Paare, welche an die Kontrollen bereits vor der Brutzeit gewöhnt sind, nehmen diese Sache nicht übel.
Sechs Tage nach dem Schlüpfen hört man erste Bettellaute, welche in den folgenden Tagen an Lautstärke zunehmen.
Nach 20 bis 24 Tagen verlassen die jungen erstmals das Nest.
Die Jungtiere sind recht schreckhaft und fliegen kopflos überall dagegen. Sie werden noch recht lange, teiweise über 4 Wochen, von den Eltern mit Futter versorgt.
Nach dem Selbständigwerden der Jungtiere sind diese von den Eltern zu trennen, damit diese ungestört eine neue Brut tätigen können.